Heizungsanlagen und Brennwerttechnik
Brennwerttechnik
Gasbetriebene Niedertemperatur- und Brennwertkessel sind sich äußerlich in der Handhabung und Betriebsweise mehr oder weniger ähnlich. Diesen beiden modernen kesselbauformen liegt der Grundgedanke der temperaturleitenden Betriebsweise, die vor allem zur Verringerung der Wärmeverluste des Kessels entscheidend beiträgt, zugrunde.
Im Gegensatz zum Niedertemperaturkessel nutzt der Brennwertkessel die im Wasserdampf enthaltene Kondensationswärme durch weitgehende Abkühlung der Verbrennungsgase aus. Kennzeichnend für Ihn ist folglich die extrem niedrige Abgastemperatur, die zu Konsequenzen in der Kesselkonstruktion und den Betriebserfordernissen führt. Aufgrund der hohen Brennstoffausnutzung erreicht ein Brennwertkessel einen Nutzungsgrad bis zu 109% bezogen auf die in Deutschland gebräuchliche Bezugsgröße. Den Heizwert.
Eine Angabe des Nutzungsgrades mit dem physikalisch korrekten Maßstab Brennwert der die Kondensationswärme im Gegensatz zum Heizwert beinhaltet, entsprechen diese 109% einem Nutzungsgrad von 98%. die gegenüber dem Niedertemperaturkessel erreichte zusätzliche Brennstoffeinsparung liegt zwischen 6 und 17%.
Abgasführung bei Brennwertgeräten
Die herkömmliche Schornsteintechnik setzt voraus, daß genügend thermischer Auftrieb aufgrund höherer Abgastemperaturen vorhanden ist Das Abgas kann folglich ohne zusätzliche Hilfsmittel über den Schornstein abgeführt werden.
Kennzeichnend für die Abgasführung bei Brennwertkesseln sind die extrem niedrigen Abgastemperaturen und der mit der Abkühlung des Abgases verbundene Kondenswasseranfall. Aufgrund der niedrigen Abgastemperaturen ist der thermische Auftrieb so gering, daß Brennwertkessel mit einem Brennergebläse arbeiten. Der dadurch entstehende Überdruck ist für herkömmliche Schornsteine nicht zugelassen. Weiterhin sollte bedacht werden, daß das bei der Abkühlung anfallende Kondenswasser im Abgasweg eventuell zu Schäden oder Materialbeeiträchtigungen führen kann. Daher sollte in Verbindung mit einem Brennwertkessel stets eine feuchteunempfindliche Abgasleitung eingesetzt werden. Diese kann entweder in einen bereits vorhandenen Schornstein eingezogen oder als eigenständiges Abgassystem für die unterschiedlichsten Einbausituationen verlegt werden.